In Bad Kreuznach ist es schon seit längerem ein offenes Geheimnis. Bereits in den Medien wurde es thematisiert. CDU, SPD und FDP streben offensichtlich eine Koalition an. Das konnte man im Stadtrat auch bei Abstimmungen bereits in der Praxis beobachten.
Es bahnt sich nicht nur lediglich ein Dreierbündnis an, sondern vielmehr ein überraschendes Vierer-Bündnis. Der vierte Partner in dieser Konstellation ist das „Bündnis für Bad Kreuznach“, das von dem selbsternannten „Retter“ Werner Klopfer geführt wird. Sein Verhalten nach der Kommunalwahl wirft einige Fragen auf, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Kollege aus seinem Bündnis die neue Koalition aktiv unterstützt. Diese Situation erscheint seltsam und wohl sogar ein wenig lächerlich, wenn es nicht so ernst wäre.
Es stellt sich die Frage, ob Klopfer nun selbst am Tisch der Koalitionäre sitzt, möglicherweise vertreten durch Herrn Schneider?
Oder geht es vielmehr darum, dass dieser seine eigenen Interessen in dieser neuen politischen Partnerschaft verfolgt?
Wenn so ein aktiver und umstrittener Akteur wie Klopfer in ein solches Programm involviert ist, ist die Frage nach der Ernsthaftigkeit und der Verlässlichkeit dieses Bündnisses nicht unbegründet. Was für eine Art von Kooperation entsteht hier tatsächlich?
Die FDP scheint inmitten dieser Konstellation zu versuchen, sich größer und relevanter darzustellen, als sie in der Realität ist. Das hat ihr schwaches Abschneiden bei der Bundestagswahl ebenfalls deutlich gezeigt, trotz sehr aufwendiger Plakatierung im ganzen Stadtgebiet.
Ihre Selbstfeiern und Anerkennungen bescheren dem Wähler einen verzerrten Eindruck ihrer tatsächlichen Position und ihrer Fähigkeit, die Interessen der Bürger ehrlich zu vertreten und dies in Zeiten, in denen parodistische Elemente in der Politik verstärkt wahrgenommen werden.
Ist es nicht unvernünftig, sich zu fragen, welchen Eindruck das auf die Wähler hatte – insbesondere die Wähler des „Bündnisses für Bad Kreuznach“?
Wie wird der Wähler auf diese unklare, vielschichtige Situation reagieren, die eine klare Wählertäuschung ist?
Es bleibt abzuwarten, ob die Bürger möglicherweise zu dem Schluss kommen, dass sie sich von dem Bündnis „Für Bad Kreuznach“ unter diesen Umständen besser distanzieren sollten. Denn sie hätten dann gleich die Original-FDP wählen können. Aber das war nicht die Absicht dieser Wähler. Sie wollten konservative bürgerliche Vertreter in den Stadtrat schicken. Dafür gaben sie ihre Stimme.
Zusammenfassend können wir uns nur darauf freuen, wenn das Bündnis „Für Bad Kreuznach“ die politische Bühne zur nächsten Wahl wieder verlässt. Dieses „Wählertäuscher-Bündnis“, welches nur die freiheitlichen-bürgerlichen Kräfte in der Stadt schwächt und die Schwarz-Rot-Gelbe Koalition stärkt und damit eigentlich auch die Grünen, braucht kein konservativer Bürger/Wähler hier in der Stadt.
Ein solches Ergebnis könnte tatsächlich zu einer entschlosseneren und verlässlicheren politischen Landschaft in Bad Kreuznach führen, die dem Wähler zugutekommt, wenn die wirklichen konservativen Kräfte an Stärke gewinnen.
Die Entwicklung dieser Koalition sollten alle Beobachter äußerst kritisch im Auge behalten.