Sehr geehrte Damen und Herren,
in der heutigen Ausgabe der RZ publizieren Sie einen Artikel zum Fall des vergifteten Ex-Spions Skripal unter der Überschrift “Nowitschok-Täter sind offenbar identifiziert”. Ganz anders titelt das aktuelle Handelsblatt zum selben Thema: “Britische Regierung weist angebliche Identifizierung der Nowitschok-Täter zurück”. In Ihrem Beitrag benennen Sie eine ominöse Quelle “…aus dem Umfeld der Ermittlungen”, die Anschuldigungen erhebt, welche weder von Scotland-Yard noch von der Polizei bestätigt würden. Regierungsseits, so heißt es dann sowohl in Ihrem, als auch im Welt-Artikel,”…gehöre (der Bericht) in die Akte “schlecht informiert und wild spekuliert”. Damit ist alles gesagt. Das Ganze ist eine Zeitungsente, ein Fake, wie es neudeutsch heißt.
Während Sie Ihre Leserschaft mit völlig sich widersprechenden Aussagen in die Irre führen “Täter sind offenbar identifiziert” einerseits, “wilde Spekulationen” andererseits, weist das Handelsblatt seine Leser bereits in der Überschrift auf die Unglaubwürdigkeit der Meldung hin. Das nennt man verantwortungsbewußten Journalismus. Und das erwartet der Leser. Mit Recht.
Als ein langjähriger Leser und Abonnent Ihrer Zeitung appelliere ich dringend an Sie: Finden Sie zu glaubwürdiger und seriöser Berichterstattung zurück, sofern Sie noch ernst genommen werden wollen!